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06 Juli 2009

Soziologie der Philosophie

Henrik Lundberg, Filosofisociologi : ett sociologiskt perspektiv paa filosofiskt tänkande. Lund 2007. (Lund Dissertations in Sociology 78).
Das Buch hat eine englische Zusammenfassung, die ich hier zusammenfasse: Da die soziologische Untersuchung der Philosophie noch nicht so sonderlich weit ist, will Lundberg erst einmal das Terrain abstecken. Als klassische Texte sieht er sich Durkheim und Mannheim an zur sozialen Konstruktion von Wissen. Daneben Randall Collins und Pierre Bourdieu über den Zusammenhang zwischen dem philosophischen Denken einerseits und seiner existentiellen Grundlage andererseits. Dabei entscheidet sich Lundberg für Bourdieu und folgt ihm zu dem Schluss, dass Philosophie unter besonderen Bedingungen arbeitet, die daran hindern, sie auf die allgemeinen sozialen und politischen Bedingungen zu reduzieren. Als Forschungsaufgabe sieht Lundberg die Anwendung des Bourdieuschen Feldbegriffs auf die Philosophie und die Klärung, wie denn nun der, hhm, weltliche, soziale und politische Kontext auf das Philosophieren wirkt. Auch dafür eigne sich Bourdieus Begrifflichkeit.
Mein Eindruck: Viel Theorie, ein bisschen dünnes Ergebnis. Aus dem Abstrakt geht nicht hervor, wie Lundberg das "Feld" der Philosophie beschreibt; so wirkt sein Ansatz nicht erfahrungsbasiert -- was ich aber gerade interessant fände.

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